Tillman Winter (TW) im Gespräch mit dem Kunst- und Kulturforum Laubach (KKF):

KKF:       Hallo Herr Winter, oder dürfen wir Tillmann und „Du“ sagen?
TW:        Auf alle Fälle „Du“. Ich bin doch erst 16 und gehe noch zur Schule.
KKF:       Mit deinen 16 Jahren hast du ja schon ganz schön was auf die Beine gestellt,        künstlerisch, meinen wir.
TW:        Oh danke, freut mich, dass euch meine Arbeiten gefallen.
KKF:       Mit deinen 16 Jahren verfügst du bereits über einen eigenen Stil, eine eigene künstlerische Handschrift. Wie bist du überhaupt zur Kunst gekommen?
TW:        Ich habe vor ein paar Jahren mal Bilder des Künstlers Jean-Michel Basquiat gesehen. Da dachte ich mir, Mensch, der tickt genauso wie ich. Wenn ich malen könnte, dann würden meine Bilder ganz ähnlich sein. Und dann hab ich`s mal probiert, die Ergebnisse kennt ihr ja.
KKF:       Hast du versucht, Basquiat zu kopieren?
TW:        Nein, überhaupt nicht. Ich habe aber gemerkt, dass ich Probleme beim Malen verarbeiten kann und dass ich bei der Malerei soziales Engagement entwickeln kann.
KKF:       Wie meinst du das?
TW:        Das Bild „Ego“ habe ich gemalt, als mir bewusst wurde, dass jeder Mensch eigentlich nur an sich selbst denkt. Den meisten Menschen sind die Sorgen, Nöte und Bedürfnisse der anderen völlig egal. Da wollte ich mich unterscheiden.
KKF:       Inwiefern?
TW:        Meine Bilder sollen anderen Menschen helfen. Ich möchte von dem Verkauf meiner Bilder zunächst meine Eltern finanziell unterstützen und mich dann selbstständig machen.
KKF:       Als freischaffender Künstler?
TW:        Nein, ich habe vor, eine eigene Modemarke zu kreieren und die Kunst dann nebenberuflich auszuüben. Aber vorher möchte ich eine gute Ausbildung zum Modedesigner machen und wenn`s geht auch noch ein Marketingstudium dranhängen.
KKF:       Keine Lust auf ein Kunststudium?
TW:        Ich habe Angst, dass dann meine künstlerische Eigenständigkeit verloren ginge. Aber die möchte ich unbedingt beibehalten.
KKF:       Hast du irgendwelche Vorbilder?
TW:        Ich bewundere den US-Designer Virgil Abloh, der für die Herrenmode-Collection von Luis Vuitton und Off-White verantwortlich ist. In der Kunst liebe ich wiegesagt Basquiat, aber auch Picasso und George Condo, einen zeitgenössischen amerikanischen Maler. Und ganz wichtig: Memphis Depay, Fußballspieler bei Olymique Lyon. Depay ist sehr sozial eingestellt und hilft mit seinem verdienten Geld armen Kindern. Alle genannten sind große Vorbilder für mich.
KKF:       Wo bist du geboren und was machst du zur Zeit?
TW:        Ich bin in Wiesbaden geboren und lebe heute im Taunus. Ich gehe auf eine internationale Schule und mache nächstes Jahr mein BAC, das ist vergleichbar mit dem Abitur. Anschließend will ich im Ausland studieren, am liebsten in London, Paris oder Amsterdam. Aber bis dahin ist es ja noch Zeit.
KKF:       Wir danken dir für das Gespräch und wünschen dir, dass alle deine Vorhaben in Erfüllung gehen und dein weiteres Leben von Erfolg gekrönt wird.
TW:        Vielen Dank! Und ich wünsche mir, dass über die virtuelle Galerie des Kunst- und Kulturforums Laubach ein paar meiner Bilder verkauft werden. Das wäre ein guter Anfang für meinen weiteren Lebenslauf.